Grußwort der Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria-Stange
Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen und das Gefühl von Selbstwirksamkeit für jeden einzelnen Menschen sind wichtige Grundlagen einer Demokratie. Am meisten wird dies deutlich auf lokaler Ebene in unseren Städten und den Quartieren vor Ort. Dass insbesondere Kunst und Kultur zwischen verschiedene Lebenswelten vermitteln können, um Grenzen zu überwinden und aktive gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, steht im Zentrum aller Bemühungen des Zentralwerks. Am Vorabend der Wahlen zum Europäischen Parlament den Fokus auf Partizipation durch Kunst auszurichten und dabei eine übergreifende transnationale Perspektive einzunehmen, ist eine willkommene Initiative zur Beförderung des europäischen Geistes. Als Kunstministerin eines Bundeslandes, das sich mehr denn je als Kulturland im Herzen Europas versteht, habe ich sehr gern die Schirmherrschaft für die TEH-Konferenz #87 übernommen.Dabei bin ich mir der Tatsache bewusst, dass das Dresdner Zentralwerk im Stadtbezirk Pieschen keinen kulturellen Zentralismus in dem europäischen Netzwerk „Trans Europe Halles“ praktiziert, sondern auch mit spielerischer Ironie zum Austausch, zur Analyse und zur Diskussion einlädt. Hier im Osten Deutschlands ist das in der Kultur- und Kreativszene inzwischen ein wohl geübter Brauch, die Terminologie der historischen sozialistischen Planwirtschaft und das industriekulturelle Erbe mit einem Augenzwinkern zu labeln.Wie kreativ die Veranstalter aufgestellt sind, bezeugt bereits ihr Umgang mit den Sprachen. Nein, das Zentralwerk ist keinesfalls „lost in translations“ – vielmehr haben Sie in der Teilhabe – Englisch: „participation“ das Wörtchen „ART“ entdeckt. Sie haben damit unter Beweis gestellt, dass in diesen ehemaligen Fabrikhallen an der Bahnstrecke von Dresden nach Leipzig ein Sensorium für das Künstlerische eine neue Heimat gefunden hat.Das Zentralwerk, so sperrig und komplex seine Bau- und Nutzungsgeschichte auch ist, hat sich binnen kurzem zu einem kreativen Freiraum entwickelt, der geradezu ideal ist, künstlerische Strategien, Methoden und Arbeitsweisen im europäischen Vergleich auszutauschen.Davon werden die Zentralwerker und -werkerinnen wie ihre europäischen Gäste in den Maitagen 2019 in Dresden profitieren – davon bin ich überzeugt.
Grußwort des Oberbürgermeisters Dirk Hilbert
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz,
Partizipation ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um die Gestaltung und die Zukunft unserer Gesellschaft geht. Gerade für ein respektvolles, vielfältiges und zukunftsgewandtes Miteinander ist bürgerschaftliches Engagement, ist eine aktive Zivilgesellschaft von besonderer Bedeutung. Kunst und Kultur sind hervorragende Mittel, um Menschen Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen zu ermöglichen. Welche Strategien, Methoden und Arbeiten hierzu angewandt werden können, werden Sie bei der Konferenz diskutieren. Daher habe ich gerne die Schirmherrschaft für die Konferenz mit dem Schwerpunkt „pARTicipation“ übernommen.
Gerade im Europawahlmonat Mai gewinnen Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement an Bedeutung. Denn eine lebendige Demokratie bedarf einer aktiven Bürgerschaft, in der die Menschen sich in politische Entscheidungsprozesse und gesellschaftliche Fragestellungen einbringen. Sich mit Akteuren aus anderen europäischen Ländern auszutauschen und zu vernetzen, kann nur von Vorteil sein.
Mitveranstalter der Konferenz Trans Europe Halles ist das Kulturhauptstadtbüro Dresden 2025, welches die Bewerbung Dresdens um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ betreut. Auch bei der Kulturhauptstadtbewerbung stehen Möglichkeiten der Partizipation durch Kunst und Kultur im Vordergrund. Unter dem Motto „Neue Heimat Dresden 2025“ laden wir alle Dresdnerinnen und Dresdner ein, den Begriff „Neue Heimat“ auszugestalten, ihn mit Leben zu füllen und ein neues Gefühl des Zusammenhaltes in unserer Stadt zu erzeugen.
Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg, spannende Eindrücke und Erkenntnisse sowie einen intensiven und gewinnbringenden Austausch!